Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Montag, 27. April 2009

Alle gegen Einen - oder wie „Klinsi“ an den Hörnern gepackt wird

Jetzt ist es endlich soweit Jürgen Klinsmann ist raus, die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern ist vorbei. "Klinsi" ist der Sündenbock der gefühlten Hälfte der Nation, kurzgesagt allen FC Bayern-Fans. Er sollte neue Hoffnung bringen, nachdem er 2006 die deutsche Nationalmannschaft, bei der WM, so erfolgreich auf Platz 3 geführt hatte. Mit diesem 3. Platz im eigenen Land hatte er bei den Deutschen ein kurzzeitiges neues Nationalbewusstsein an den Tag gefördert, trotz hoher Arbeitslosenquote und Klimawandel. Wer vermag so etwas schon von sich behaupten? Richtig, nicht sehr viele und Jürgen Klinsmann ist unter ihnen.Vor knapp 2 Jahren noch von Deutschland in den Himmel gehoben und als angehender Nationalheld gefeiert, wird er jetzt vom Vorstand des FC Bayern fristlos entlassen. War wohl nichts mit der neuen Hoffnung, der FC Bayern kann von Glück reden, wenn er noch deutscher Meister wird. Der 27. April 2009, der Tag der Sündenvergebung für den FC Bayern München. Verglichen mit dem Tag der Sündenvergebung im Judentum. Der Hohepriester des Volkes Israel machte an diesem Tag die Sünden bekannt und übertrug sie durch Handauflegen auf einen Ziegenbock, der dann mit den aufgeladenen Sünden in die Wüste geschickt wurde. Dieses Ritual ist allerdings rein symbolisch zu verstehen. Dass "Klinsi" in diesem Fall der Bock ist, der in die Wüste geschickt wird, mit den kompletten Sünden des FC Bayern beladen, ist hier allerdings alles andere als symbolisch gemeint vom Vorstand.
Nicht mal ein Jahr durfte diese Lichtgestalt des deutschen Fußballs für die teuer zusammengekaufte, von sich sehr überzeugte, weiß-blauen Geldmaschine von der Isar den Vorturner spielen. 10 Monate lang konnte er die überbezahlten Primadonnen von Spielern nicht dazu bewegen Fußball zu spielen. Also hieß das Motto der werten Heeren vom Vorstand des FC Bayern: "Auf nimmer Wiedersehen Klinsi, denn nur Gewinner werden geliebt. 10 Monate und immer noch kein Wunder? Nicht mit uns wir haben schließlich für unser Wunder bezahlt und wir wollen auch eins sehen."
Und da man schließlich nicht die ganze Mannschaft rausschmeißen kann, denn die braucht man ja zum Spielen und wenn man die Spieler rausschmeißen würde, dann würden die ja gar kein Geld mehr bekommen und wir wollen ja nicht, dass deren übergroße Geldquelle versiegt. Denn ohne Stammplatz in einer renommierten Fußballmannschaft, auch keine gutbezahlten Werbeverträge. Und ohne diese Unsummen an Geld, die den Spielern jedes Jahr, zu Unrecht, zukommen, würde das ganze System von Arm und Reich ja gar nicht funktionieren. Denn wer findet es denn nicht gerecht, wenn ein Fußballspieler 90 Minuten auf dem Fußballfeld steht und wie verrückt mit 19 anderen Spielern einem Ball hinterherrennt und versucht, ihn in einem Tor zu versenken und dafür im Jahr ein Gehalt erhält, das in den zweistelligen Millionenbereich geht. Also quasi sein Hobby zum Beruf gemach hat. Da ist es doch klar, dass es den Trainer trifft und deswegen hoffen wir für "Klinsi", dass er aus der Wüste wieder herrausfindet, in die ihn die Bayern geschickt haben.

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