Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Sonntag, 22. März 2009

SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen zeigen Kultusministerin die „rote Karte“

Am Nachmittag des 19. März 2009 haben ca. 450 SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen der Niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) im wahrsten Sinne des Wortes die „rote Karte“, anlässlich des geplanten Turbo-Abiturs an Gesamtschulen, gezeigt.
Die Ministerin war aus Hannover in das ostfriesische Großheide gereist, um die dortige Kooperative Gesamtschule zu ehren. Interessanter Weise muss sie, die erklärte Gegnerin von Gesamtschulen ist, vor Allem Gesamtschulen für besondere Leistungen auszeichnen.
Weil die Verkürzung der Schulzeit auf der IGS faktisch zu einem Ende dieser Schulform führen würde, sind SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen der Integrierten Gesamtschule Aurich-West geschlossen gegen das geplante Turbo-Abi an Gesamtschulen. Deshalb sind sie zusammen zu dieser Schule gefahren um dies Frau Heister-Neumann zu verdeutlichen.
Die IGS-Schülervertretung hatte einen Bus gechartert und einige Eltern und LehrerInnen sind mit privaten Fahrzeugen mitgefahren. So waren ca. 20 LehrerInnen und Eltern, die hierfür ihre Freizeit gegeben haben, und ca. 70 IGS-SchülerInnen, die hierfür gestreikt haben, anwesend. Zusammen mit den Leuten der anderen Schulen, besonders der Auricher IGS-Ost, RS und HS, haben sie „rote Karten“ mit Parolen wie „die Arroganz der Macht“, „Schämen Sie sich“, „Ständegesellschaft war gestern – wir wollen die IGS“, „Wir zeigen Ihnen die rote Karte“, „G8 – nein danke“ hochgehalten.
Obwohl die spontane Demonstration absolut gewaltfrei blieb und die DemonstrantInnen sogar überwiegend still waren, um der geehrten Schule nicht ihren Ehrentag zu vermiesen, fuhr der Fahrer der Ministerin ihr Dienstfahrzeug lieber einige Meter von den SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen weg. Die Kultusministerin traute sich nicht aus der Schule und verfolgte das Geschehen beiläufig von einem Fenster des Schulgebäudes bei einer Tasse Tee. Sie stellte sich somit nicht der Kritik, stellte jedoch unter Beweis, wie ernst (bzw. nicht ernst) sie den SchülerInnen-, Eltern- und LehrerInnenwillen nimmt. Nichteinmahl einen Sekretär schickte sie raus zu den DemonstrantInnen.
Damit die spontane Aktion auch die Öffentlichkeit erreichte, war natürlich auch die Presse vor Ort. Diese wird in nächster Zeit wohl noch öfters die Gelegenheit haben, über Protestaktionen bzw. Demonstrationen gegen das Turbo-Abi und gegen das Aussterben der Gesamtschulen zu berichten.

Steffen Haake

1 Kommentar:

Schoko hat gesagt…

Ist ja auch richtig so