Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Samstag, 22. November 2008

"Ein Quantum Trost"


Mit Bondfilmen verbindet man ja so einiges: charmante Agenten, hübsche Frauen, die Welt retten und so weiter. Aber seit dem letzten Film „Ein Quantum Trost“ muss man wohl auch schnelle Schnitte, sinnlose Morde und eine schwer verständliche Geschichte aufführen. Wer die alten Filme kennt, wird sich nach diesem fragen, wo der britische Charme und der Gerechtigkeitssinn eigentlich geblieben sind.
So fängt der Film mit einer Verfolgungsjagd an, die so schnell geschnitten ist, dass man wirklich Mühe hat, den Sinn zu verstehen. Mister Bond hat fast durchgehend Ärger mit dem MI6, weil er die Menschen mit denen er eigentlich nur sprechen sollte einfach umlegt. Worum es nun eigentlich geht, weiß man auch nicht so genau. Nur darum den Tod von Vesper Lynd, der einzigen Frau, die er je geliebt hat, zu rächen? Oder gab es da etwa noch einen anderen Auftrag? Auch dieser Rachefeldzug gegen Vespers Mörder ist in dieser Art einfach Bond-untypisch. Ja, er war vielleicht schon immer ein wenig sentimental, was die Frauen anging, aber doch nicht so. Jetzt werden schon Leute mit Motoröl in der Wüste ausgesetzt. Es ist natürlich sehr sympatisch, dass diese dann selbst entscheiden können, ob sie verdursten wollen, oder lieber das Motoröl trinken, aber auch diese Geste kommt nicht an die frühere Menschlichkeit Bonds heran. Auch nachdem man den Rest des Filmes gesehen hat, wundert man sich immer noch über den Titel „Ein Quantum Trost“. Warum nur? Was ist mit Quantum denn jetzt gemeint? Auf den ersten Blick nicht zu erkennen, ein neues Mysterium auf dieser Welt.
Also zusammengefasst: Wer einen Bondfilm sehen will, der sollte in die Videothek gehen und sich einen älteren ausleihen. Wer Lust auf einen amerikanischen Actionfilm hat, soll ins Kino gehen, dem wird dieser Film vielleicht gefallen. Doch sind sich die Meisten einig: Wir wollen unsere Bondfilme wiederhaben. Und zwar so, wie sie mal waren.

Janna Heyen

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